Allzeit gute Fahrt – welcher Automobilbesitzer wünscht sich das nicht?!
Deshalb ist es auch nicht unbedingt überraschend, dass 89 Prozent der Fahrer damit einverstanden sind, dass ihre Fahrzeugdiagnosedaten weitergegeben werden – so eines der Ergebnisse unserer gemeinsam mit „teknowlogy I PAC“ erstellten Studie zu Connected Car Services. Denn keine Frage: Dank dieser Diagnosedaten kann ein Fahrzeug »Medizin« bekommen, bevor es zu »husten« beginnt. Zudem gehört damit langwieriges Suchen nach Fehlerursachen der Vergangenheit an.
Berechtigte Sorgen
In punkto Datensicherheit und Datenschutz hat unsere Befragung von mehr als 3.000 Fahrern in Europa aus den Ländern Deutschland, Spanien, Italien und Großbritannien jedoch noch ein weiteres Ergebnis zutage gefördert, das den Automotive OEMs zu denken geben sollte: Mehr als 85 Prozent der Autofahrer sind besorgt, dass ihr Fahrzeug manipuliert oder sogar gehackt wird. Anders formuliert: Einerseits sind die Studienteilnehmer über die Vorteile der ständigen Fahrzeugüberwachung froh: mehr Fahrsicherheit, weniger Ausfälle, schnellere Fehlerbehebung. Andererseits ist ihnen jedoch auch die Kehrseite dieser Medaille bewusst: Software kann gehackt werden.
Bisher nur harmlose Hacks, aber ...
Einige Fahrer moderner Automobile mit zahlreichen Fahrassistenzfunktionen dürften es bereits selbst erlebt haben, dass ihr Cockpit »spinnt«. Da wird plötzlich „Gefahr durch Luftangriff“ auf dem „Mittleren Ring“ in München gemeldet. Oder der Fahrer, der gerade mit seinem Wagen unterwegs ist, wird telefonisch von seinem Autohändler darüber informiert, dass sein Auto eben einen Notruf abgesetzt hat. Solche Pannen – ausgelöst durch gehackte Software – gibt es bereits. Sie schüren die Verunsicherung der Fahrer. Denn sie rufen ins Bewusstsein: Ein Automobil ist heute eine Software auf vier Rädern – und damit genauso angreifbar wie ein Smartphone oder Rechner.
Hausaufgaben für Automotive OEMs
Die OEMs sollten aus den Fehlern digitaler Unternehmen wie Facebook, Google & Co. lernen. Auf der einen Seite geht es darum, Vertrauen zu schaffen. Das funktioniert am besten, indem die Kunden Transparenz in punkto Umgang mit Fahrerdaten erhalten. Nicht erst auf Nachfrage, sondern proaktiv sollte von den OEMs aufgezeigt werden, welche Kundendaten aus welchem Grund und zu welchem konkreten Vorteil gesammelt werden. Auf der anderen Seite müssen die OEMs Strategien entwickeln, um Daten sammeln zu können, beispielsweise die kostenlose Nutzung von Dienstleistungen als Gegenleistung für den Datenhandel.
IT-Sicherheit funktioniert nur mit „Security by Design“
Doch wie lässt sich IT-Sicherheit während des gesamten Produktlebenszyklus‘ gewährleisten? Dazu gilt es, in der Fahrzeugentwicklung komplett umzudenken. Denn um die bestmögliche Sicherheit zu garantieren, reicht es nicht, dass Sicherheitstests ein obligatorischer Bestandteil für jeden OEM und Zulieferer werden. Vielmehr müssen in Zukunft IT und Technik gleichberechtigt sein – gemäß dem Grundsatz „Security by Design“.
Das Fahrzeug wird dabei als Gesamtsystem betrachtet, das aus Technik- und IT-Untersystemen besteht, die miteinander zu verknüpfen sind. Dazu müssen Ingenieure und IT-Entwickler von Anfang an eng kooperieren. Nur durch eine solche bereichsübergreifende Zusammenarbeit lassen sich Sicherheitslücken und Fehler bestmöglich ausschließen. Fazit: Die IT darf nicht länger „im Nachgang“ für ein fertiges Fahrzeug entwickelt werden, sondern muss gleichzeitig mit der Fahrzeugtechnik entworfen werden.
Interesse an mehr Informationen?
NTT DATA hat sich intensiv mit dem Thema Sicherheit bei vernetzten Fahrzeugen beschäftigt – ebenso wie mit der Frage, wie Fahrzeughersteller ihre Produktionsprozesse in Richtung „Security by Design“ umstellen können.
Lesen Sie dazu unser Whitepaper „Sicherheit“ und „Fahrzeugentwicklung der Zukunft“.