So machen Sie Ihr Unternehmen cyberresilient | NTT DATA

Mo, 23 Juni 2025

Proaktive Maßnahmen, nachhaltige Sicherheit: So machen Sie Ihr Unternehmen cyberresilient​

Wann haben Sie zuletzt die Resilienz Ihres Unternehmens auf den Prüfstand gestellt? Nur wer weiß, wie gut das eigene Unternehmen auf Störungen reagieren und sich davon erholen kann, schafft die Grundlage für nachhaltige Stabilität.

Ein zentrales Element jeder Business-Continuity-Strategie ist die Cyberresilienz. Sie geht über den reinen Schutz vor Angriffen hinaus und umfasst auch die Fähigkeit, nach einer Sicherheitsverletzung schnell wieder handlungsfähig zu sein. Cyberresilienz verbindet Sicherheitsstrategien, Risikomanagement und Geschäftskontinuität zu einem ganzheitlichen Schutzkonzept.

Unternehmen, die Opfer eines Cyberangriffs werden, verfolgen meist das Ziel, den Geschäftsbetrieb so schnell wie möglich wieder aufzunehmen. Eine rasche Wiederherstellung ist in einer solchen Situation natürlich entscheidend. Doch Cyberresilienz bedeutet mehr: Sie umfasst auch die Fähigkeit, Bedrohungen frühzeitig zu erkennen, Risiken aktiv zu minimieren – und dabei jederzeit bereit zu sein, kritische Systeme wieder hochzufahren und verloren gegangenes Vertrauen bei Kunden und Stakeholdern zurückzugewinnen.

Ein Umdenken begrenzt den Schaden

Angesichts ständig neuer und zunehmend komplexer Bedrohungen ist ein grundlegender Perspektivwechsel gefragt.

Security und Resilience by Design stehen für einen proaktiven Cybersecurity-Ansatz, bei dem Schutzmaßnahmen von Anfang an in Systeme eingebettet und über den gesamten Lebenszyklus mitgedacht werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Methoden, bei denen Sicherheitslücken erst nachträglich geschlossen werden, entsteht so ein durchgängig widerstandsfähiges System, das Risiken minimiert, noch bevor sie entstehen.

Wie wichtig ein proaktiver Ansatz ist, zeigt ein Blick auf die massiven Auswirkungen jüngster Vorfälle.

Ein eindrückliches Beispiel ist der Cyberangriff auf die UnitedHealth Group im Jahr 2024: Die Change-Healthcare-Plattform des US-Gesundheitsdienstleisters, über die Versicherungsansprüche abgewickelt wurden, fiel nach einer Ransomware-Attacke komplett aus. Millionen Patient:innen mussten ihre Behandlungskosten zunächst selbst tragen, weil ihre Anträge nicht bearbeitet werden konnten – die Wiederherstellung der Systeme zog sich über Monate hin. Die unmittelbaren Folgen dieses Angriffs: ein Lösegeld von 22 Millionen US-Dollar, immense Wiederherstellungskosten, rund 190 Millionen betroffene Kund:innen und ein erheblicher Vertrauensverlust.

Auch andere Vorfälle unterstreichen die Dringlichkeit. Bei Ticketmaster wurden Daten von rund 560 Millionen Nutzer:innen öffentlich. Auch die Evolve Bank & Trust mit Sitz im US-Bundesstaat Arkansas verlor sensible Informationen von über 7,6 Millionen Kund:innen nach einem Ransomware-Angriff. Diese Beispiele zeigen einmal mehr, wie wichtig ein proaktiver Ansatz für Cyber-Resilienz ist.

Sicherheit ganzheitlich denken: Der integrierte Ansatz

Ein integrierter – oder ganzheitlicher – Sicherheitsansatz kombiniert verschiedene Technologien, Prozesse und Strategien zu einem abgestimmten Gesamtkonzept. Ziel ist es, Bedrohungen nicht isoliert zu begegnen, sondern die verschiedenen Sicherheitsbereiche, wie physische Sicherheit, Cybersecurity und Governance effektiv zu koordinieren und so Ihre gesamte Sicherheitsarchitektur zu stärken. Im Mittelpunkt stehen folgende Prinzipien:

  • Ganzheitliche Perspektive: Sicherheit ist nicht nur eine Frage der Technik. Ein integrierter Ansatz umfasst Menschen, Prozesse und Richtlinien und berücksichtigt alle Sicherheitsaspekte im Unternehmen – vom physischen Zugang bis zum Schutz digitaler Daten.
  • Abgestimmte Maßnahmen: Anstatt auf isolierte Sicherheitslösungen zu setzen, sorgt ein integriertes Sicherheitskonzept dafür, dass alle Tools und Prozesse effektiv ineinandergreifen.
  • Zentral gesteuertes Sicherheitsmanagement: Eine einheitliche Plattform für Überwachung, Reaktion und Richtlinienumsetzung sorgt für Klarheit und schnelle Reaktionsfähigkeit. 
  • Unified Threat Intelligence: Der Abgleich von Daten aus unterschiedlichen Quellen schafft ein umfassendes Bild der aktuellen Gefahrenlage. 
  • Nahtlose Integration: Ihre verschiedenen Sicherheitstools müssen reibungslos zusammenarbeiten. 
  • Systematisches Risikomanagement: Mit klar definierten Prozessen zur Risikobewertung, -minderung und -akzeptanz schützen Sie Ihre Vermögenswerte ebenso wie Ihre Mitarbeitenden.  

Wo KI den Unterschied macht

Die gute Nachricht: Künstliche Intelligenz ist heute ein unverzichtbares Werkzeug im Kampf gegen Cyberbedrohungen.

Technologien wie maschinelles Lernen und Generative KI automatisieren Routineaufgaben wie Log-Analysen, Schwachstellen-Scans und das Incident Management – schnell, präzise und skalierbar. So bleibt Ihrem IT-Team mehr Zeit für strategische Aufgaben mit echtem Mehrwert.

Doch KI in der Cybersecurity kann mehr als nur automatisieren: Sie erhöht auch die Qualität und Reichweite der Bedrohungserkennung. Lernende Algorithmen analysieren riesige Datenmengen in Echtzeit, erkennen Muster und Anomalien, die für Menschen kaum erfassbar wären.

KI-gesteuerte Verhaltensanalysen decken Abweichungen vom normalen Nutzer- und Systemverhalten auf, die auf eine Sicherheitsverletzung hindeuten können. Gleichzeitig ermöglichen prädiktive Analysen die frühzeitige Identifikation potenzieller Schwachstellen und Bedrohungen. Darüber hinaus passt sich KI kontinuierlich an neue Angriffsmuster an, verbessert ihre Fähigkeiten stetig weiter – und bleibt so Cyberkriminellen immer einen Schritt voraus.

Verantwortung beginnt ganz oben

Technologien wie KI können helfen, Reaktionszeiten zu verkürzen und die Bedrohungsanalyse präziser zu machen. Doch so leistungsfähig sie auch sind – Cybersecurity ist weit mehr als eine technische Herausforderung.

Es geht um die richtige Balance zwischen Risikobereitschaft und gesicherten Investitionen. Eine universelle Lösung gibt es hier nicht. Umso wichtiger ist es, dass die Unternehmensführung die strategische Richtung vorgibt – damit Sicherheits- und Wiederherstellungsmaßnahmen gezielt auf das Risikoprofil und die geschäftlichen Prioritäten des Unternehmens abgestimmt werden können.

Da alle Bereiche eines Unternehmens auf vertrauenswürdige Systeme und Daten angewiesen sind, trägt jede Führungskraft Verantwortung für deren Schutz.

Vorstand, CEO und CFO sind dafür verantwortlich, Cyberresilienz unternehmensweit zu gewährleisten – vom Datenmanagement über Innovationsprozesse bis hin zur Glaubwürdigkeit gegenüber Investor:innen. Gleichzeitig braucht es ein starkes Sicherheits-Leadership: Ohne die enge Aufsicht durch den CISO lassen sich neue Technologien wie GenAI weder schnell noch sicher einführen – mit negativen Folgen für das Geschäftswachstum.

CISOs müssen daher einen ganzheitlichen Blick auf alle Sicherheitsmaßnahmen haben, eng mit anderen Führungsebenen zusammenarbeiten und eine proaktive Sicherheitskultur im Unternehmen verankern.

Machen Sie den nächsten Schritt

Mit einem ganzheitlichen, integrierten Ansatz für Cyberresilienz schützen Sie Ihr Unternehmen nicht nur vor Bedrohungen – Sie schaffen zugleich die Grundlage für eine sichere digitale Transformation.

Wir unterstützen Sie dabei mit umfassender Cybersecurity-Expertise: von Rechenzentren über Netzwerkinfrastrukturen und private 5G-Technologien bis hin zu unseren Technology Lifecycle Services.

Seit mehr als drei Jahrzehnten vertrauen Unternehmen weltweit auf unseren Schutz für ihre Daten und Anwendungen. Was können wir für Sie tun?


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