Carsharing nimmt Fahrt auf
Hat das Auto im Privatbesitz Zukunft? Und wenn ja, werden wir es bald ohne großen Aufwand vermieten können? Oder bestimmen Flottenbetreiber und Carsharing-Anbieter bald das Straßenbild? Es zeichnet sich gerade ab, dass Autobesitz von der Regel zur Ausnahme werden könnte. Werden Fahrzeuge künftig nicht mehr besessen, sondern einfach nur genutzt?
Carsharing – die zunehmend bessere Alternative
zum Autobesitz.
Autokauf, Versicherung, Steuern,
Instandhaltung – jeder weiß, ein Auto kostet über das
Tanken hinaus ständig Geld, auch wenn es nicht gefahren wird. Das ist größtenteils der Fall. Auch Garage
und Stellplatz kosten, und die Suche nach einem
Parkplatz ist nicht selten langwierig und nervenaufreibend. Mit Carsharing bietet sich eine zunehmend
komfortabler werdende Möglichkeit, individuell von
einem Ort zum anderen zu kommen, ohne ein Fahrzeug besitzen zu müssen.
Zahlen & Fakten – Carsharing
wird zunehmend beliebter.
Weltweit gibt es derzeit rund 1,2 Milliarden
Fahrzeuge im Bestand. Rund 73 Prozent
davon entfallen auf die entwickelten Märkte,
was etwa 870 Millionen Fahrzeugen entspricht.
Heute besitzt rund jede sechste Person
weltweit ein Fahrzeug und in den entwickelten
Märkten ist es sogar jeder Dritte.
Die Zahl der Carsharing-Nutzer
in Deutschland ist von rund 300.000
im Jahr 2012 auf über 2,46 Millionen
im Jahr 2019 gestiegen.
Carsharing bringt Industrien zusammen.
Der gesamte
Aufwand, den ein Autobesitzer mit seinem Fahrzeug
hat, verlagert sich mit Carsharing zum Autobauer und
seinem Ökosystem. Das hat Auswirkungen – nicht
nur auf die Automobilbranche, sondern auf alle am
Carsharing beteiligten Branchen: Banken, Stromanbieter, Kommunen, Versicherungen und Telekommunikationsanbieter. Schon heute ist eine Reihe von
Unternehmen aus verschiedenen Branchen an Carsharing-Geschäftsmodellen beteiligt
Carsharing-Entwicklung in Deutschland.
„Trendmonitor Deutschland“-Umfrage.
Viele verschiedene Autos teilen anstatt selbst eines zu
besitzen – rund 27 Prozent der Deutschen können sich das vorstellen, wie eine Umfrage des
„Trendmonitor Deutschland“ im Dezember 2018 ergeben hat. Dabei ist die grundlegende Idee des
Carsharings nicht neu: Seit 25 Jahren teilen in Deutschland Autobesitzer ihr Fahrzeug mit anderen.
Richtig durchstarten kann das Konzept – vor allem auch kommerziell – erst dank neuer Technologien
wie einfacheren Bezahlmöglichkeiten oder dem Entriegeln per Smartphone.
Ähnlich wie bei der Nutzung anderer digitaler Dienste überwiegt bei älteren Fahrern die Skepsis,
während sich in der Altersgruppe 18 bis 29 Jahre gut die Hälfte der Bevölkerung vorstellen könnte,
Carsharing zu nutzen.
Akzeptanz von Carsharing als Ersatz für das eigene Auto.
Jeder vierte Bundesbürger kann
sich vorstellen, zukünftig auf ein eigenes Auto zu verzichten und stattdessen Carsharing zu nutzen.
Allen voran Jüngere und Großstädter. Ältere und Bewohner ländlicher Räume halten hingegen
stärker am privaten Autobesitz fest.