Die Einführung von IoT- und Edge-Technologie allein verleiht Ihrem Unternehmen nicht automatisch einen Vorsprung in der digitalen Welt. Betrachten Sie es wie die Anmeldung in einem Premium-Fitnessstudio – die Werkzeuge, um sich zu verbessern sind vorhanden, doch niemand nimmt Ihnen das Training ab.
Laut einer oft zitierten Statistik von Cisco aus dem Jahr 2017 haben mindestens 60 % der IoT-Initiativen nie die Proof-of-Concept-Phase überschritten, und nur 26 % der Unternehmen bewerteten ihre IoT-Initiativen als erfolgreich.
Die Technologie als einer der vier Schlüsselaspekte von IoT-Implementierungen hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt. Trotzdem bestehen die wesentlichen Gründe für die hohe Misserfolgsquote nach wie vor.
Wir wissen, dass Datensicherheit, Datenschutz und regulatorische Anforderungen von großer Bedeutung sind. Es ist wichtig, Echtzeitinformationen aus IoT-Quellen in Ihre Unternehmenssysteme einzuspeisen, denn verzögerte Daten sind nicht besser als manuell erfasste Daten. Auch im Zeitalter der KI gilt das Prinzip „Garbage in, Garbage out“: Ohne qualitativ hochwertige Daten und eine robuste Data Governance kommt man nicht weit.
Natürlich muss auch der ROI dieser Projekte von Anfang an berücksichtigt werden.
Häufig scheitern Projekte im Bereich des Internet der Dinge jedoch einfach daran, dass sich Organisationen und Anbieter auf die Technologie oder die „Dinge“ konzentrieren und dabei den Faktor Mensch vernachlässigen. Ohne einen gut durchdachten Plan, der den Faktor Mensch berücksichtigt, bleibt alles nur ein großes Potenzial. Wichtig ist, aktiv zu werden.
- Lesen Sie auch: How IoT and private 5G support edge-computing success
Den Faktor Mensch verstehen – dann intuitive Lösungen entwickeln
Eine Warnung, Empfehlung oder ein Alarm vom Internet der Dinge ist nur so gut wie Ihre Fähigkeit, darauf zu reagieren. Es ist wichtig, den Prozessablauf zu verstehen und zu wissen, wo die Interaktion zwischen Menschen und IoT-Gerät stattfindet: Welche Art, wie viele und wann werden Informationen benötigt? Wer muss informiert werden? Diese und andere Fragen müssen geklärt werden. Wir können nicht über das Internet der Dinge nachdenken, ohne auch über das Internet der Menschen zu sprechen.
Eines meiner ersten Projekte als Berater bestand darin, ein mobiles Gerät zu implementieren, das Ingenieur:innen in einem Telekommunikationsschaltzentrum oder einer Zentrale bei der Ausführung ihrer Arbeit unterstützen sollte. Eine der wichtigsten Rückmeldungen war, dass der Text auf dem Display viel zu klein war, um ihn lesen zu können.
Die Nutzererfahrung muss von Anfang an in die Gestaltung einfließen, und es ist wichtig, ein interdisziplinäres Team zusammenzustellen, das in der Lage ist, viele verschiedene Nutzungsszenarien zu berücksichtigen. Veränderungen sind schwierig, aber das Verständnis bestehender Prozesse kann die negativen Auswirkungen großer Veränderungen verringern. Halten sich die Nutzer:innen beispielsweise ständig in den Produktionshallen auf? Wenn ja, muss die Schnittstelle mobil sein. Denn sie können nicht ständig in einen Kontrollraum laufen, um sich an einem PC anzumelden und ein Dashboard zu überprüfen.
Eine erfolgreiche IoT-Implementierung bedeutet mehr als nur die Bereitstellung von Geräten und Systemen. Es geht darum, intuitive Lösungen zu entwickeln, die die Arbeitsabläufe verbessern, ohne unnötige Komplexität zu schaffen.
Sichern Sie den Buy-in Ihrer Mitarbeitenden
Wie bereits erwähnt, sind Veränderungen schwierig und stoßen oft auf Widerstand (das Beispiel mit dem iPhone meiner Mutter, das ich gegen ein Android-Gerät eingetauscht habe, fällt mir hierzu immer wieder ein). Das gilt besonders, wenn es um Arbeitsplätze und bestehende Prozesse geht. Gute Projektmanager:innen stellen sich auf diese Widerstände ein und wissen, dass sie nur überwunden werden können, wenn die wichtigsten Interessengruppen von Anfang bis Ende einbezogen werden. Durch die Beteiligung dieser Stakeholder von Anfang an lässt sich sicherstellen, dass ein IoT-Projekt reibungslos abläuft und auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Dies ist umso wichtiger, wenn die Belegschaft gewerkschaftlich organisiert ist oder wenn zwischen der Belegschaft und dem Management ein Gefühl des Misstrauens besteht.
Ein Beispiel: Mitarbeitende in einem intelligenten Gebäude, das mit energiesparender IoT-Technologie ausgestattet ist, können zu begeisterten Verfechter:innen der Nachhaltigkeit werden, wenn sie die Vorteile und ihre Rolle bei der Erreichung dieser Ziele verstehen. Mit dem richtigen Maß an Beteiligung und Aufklärung werden sie eher bereit sein, die Technologie durch ihr Handeln zu unterstützen, z. B. durch das Schließen von Fenstern und den effizienten Einsatz von Temperaturreglern, um das Einsparpotenzial zu maximieren.
Für einen Klienten aus der Logistikbranche haben wir eine Bildverarbeitungslösung entwickelt, um zu überprüfen, ob Bestellungen richtig zusammengestellt und verpackt werden, um Fehler bei der Kommissionierung zu reduzieren und um einen Prüfpfad im Falle von Unstimmigkeiten zwischen dem Lager und dem Ladengeschäft zur Verfügung zu stellen. Wir hätten keinen Erfolg gehabt, wenn wir einfach nur Kameras installiert und das System in Betrieb genommen hätten. Von Anfang an haben wir die Mitarbeitenden einbezogen, um ihnen zu zeigen, dass es sich um eine unterstützende und nicht um eine Big-Brother-Lösung handelt. Darüber hinaus zogen wir Supply-Chain-Profis von NTT DATA hinzu, um die Prozesse so umzugestalten, dass sie mit der neuen Technologie harmonieren.
Vertrauen in die Technologie schaffen
Eine häufige Beschwerde, die ich höre, lautet: „Meine Mitarbeitenden ignorieren die meisten Benachrichtigungen oder Alarme, die sie erhalten.“ Sie gehen davon aus, dass es sich um einen Fehlalarm handelt oder dass die Ursache des Problems nicht angezeigt wird. Die meisten Belegschaften bestehen heute aus einer Mischung von Digital Immigrants und Digital Natives. Die Herausforderung besteht darin, die Digital Immigrants davon zu überzeugen, dass die Daten und Erkenntnisse aus dem Internet der Dinge genauso gut oder besser sind als ihre jahrzehntelange Erfahrung.
Security by Design, Privacy by Design und die Erhebung nur der wirklich notwendigen Daten, die dem Zweck angemessen sind, sind dabei entscheidende Elemente. Ein weiterer Punkt ist die Nutzung von KI und maschinellem Lernen, um Fehlalarme zu reduzieren. Bei NTT DATA, im Herzen ein Netzwerkunternehmen, bringen wir unsere Erfahrung im Management von Telekommunikationsnetzen in das Internet der Dinge ein, etwa mit Kompetenzen wie Alarmkorrelation und Ursachenanalyse.
Ich hatte einen Klienten, der seine leitenden Mechaniker:innen für Wartungsarbeiten von anderen Aufgaben befreien wollte. Diese Mechaniker:innen verbrachten jedoch einen Großteil ihres Tages damit, durch das Werk zu gehen und Anlagen zu inspizieren. Die Lösung bestand darin, Sensoren an den Anlagen anzubringen, aber der Klient sagte: „Die Herausforderung wird darin bestehen, sie von den täglichen physischen Inspektionen abzubringen.“ Wir haben also die Mechaniker:innen von Anfang an einbezogen, um ihnen zu helfen, die Technologie zu verstehen und zu erkennen, dass sie dazu da war, sie zu unterstützen und nicht, um sie zu ersetzen. Wir haben sie auch in die Tests einbezogen, um zu zeigen, dass die Technologie wirklich funktioniert.
Schaffen Sie eine Support- und Feedbackschleifen
Jedes Arbeitsumfeld ist einzigartig, und in der Praxis gibt es viele Unwägbarkeiten, die bei der Entwicklung einer Lösung möglicherweise nicht berücksichtigt wurden. Es ist wichtig, nicht bei der Implementierung stehen zu bleiben, sondern den Mitarbeitenden einen Feedback-Kanal zur Verfügung zu stellen, über den sie Optimierungen und Verbesserungen vorschlagen können.
Wir planen regelmäßige Überprüfungen, um zu verstehen, ob die wichtigsten Leistungsindikatoren des Business Case einer Lösung erreicht werden. Zu diesen Indikatoren können eine höhere Verfügbarkeit durch verbesserte Wartungsverfahren, weniger Ausschuss durch frühzeitige Fehlererkennung und eine höhere Kundenzufriedenheit durch bessere Lagerverfügbarkeit gehören.
Arbeiten Sie mit Profis
Während die technischen Aspekte des Internets der Dinge zweifellos wichtig sind, dürfen die menschlichen Faktoren nicht vernachlässigt werden. Projekte, bei denen der Mensch im Mittelpunkt steht, haben eine höhere Erfolgswahrscheinlichkeit, was bedeutet, dass die Technologie ihr volles Potenzial ausschöpft und zu einem höheren ROI führt.
Bei NTT DATA verfolgen wir den Ansatz, eine ganzheitliche Lösung anzubieten, die über die reine Technologie hinausgeht. Sie beginnt bei User Experience, Security und Privacy by Design. Unsere Klienten vertrauen darauf, dass wir den richtigen Weg einschlagen, und wir wissen, dass wir nur eine Chance haben, die Menschen mitzunehmen - also tun wir genau das.
IoT und Edge Computing können Ihr Unternehmen grundlegend verändern, wenn sie richtig eingesetzt werden. Wir unterstützen Sie dabei.
IHR NÄCHSTER SCHRITT
Lesen Sie mehr über Enterprise IoT von NTT DATA, um zu erfahren, wie wir aus Daten umsetzbare Erkenntnisse gewinnen.