FoD – Disruptive Veränderung für die Automotive-Branche
FoD macht das Fahrzeug zur individuell
konfigurierbaren Mobilitätsplattform.
Bei Functions on Demand (FoD) handelt es sich um
Services, die der Kunde bei Bedarf (on Demand) hinzubuchen kann: Für eine Fahrt durch die Alpen kann
er mit FoD beispielsweise die Motorleistung erhöhen.
Oder er hat die Möglichkeit, für eine Autobahnfahrt
von München nach Düsseldorf den Staupiloten zu buchen. Auch flexibel buchbare Reichweitenerhöhung
und verschiedene Motorsounds bei Elektrofahrzeugen
sind denkbar. Die Beispiele zeigen: Mit FoD wandelt
sich das Fahrzeug zur Mobilitätsplattform, die ein
Kunde jederzeit nach seinen Wünschen konfigurieren
kann.
Das Fahrzeug wird zum Endgerät und
zur E-Commerce-Plattform.
Zudem wird das Fahrzeug durch die für das Angebot
von FoD erforderliche Vernetzung zum Endgerät. Automobilhersteller haben somit die Kontrolle über ein
wertvolles Gut – die Schnittstelle zum Kunden: Musik
von Spotify oder YouTube im Auto hören? LufthansaFlüge oder Mobilitätsdienste des ÖPNV aus dem Auto
buchen? Apple Carplay oder Android Auto bringen
diese Dienste teilweise schon ins Auto. Eine unabhängige Umsetzung durch den Fahrzeughersteller?
Grundsätzlich denkbar, nicht nur bei eigenentwickelten Funktionen. Wenn die Anbieter ihre Dienste im
Auto präsentieren wollen, kommen sie an den Automobilherstellern als Partnern nicht vorbei. Ein Beispiel
dafür: nicht-App-gesteuerte Services basierend auf
Car-to-X-Kommunikation. Das dürfte der Hauptgrund
dafür sein, dass ein Unternehmen wie Google gerade
dabei ist, ein eigenes Autos zu bauen.
Das Service-Portfolio muss attraktiv(er) sein.
Jedoch stehen die Fahrzeughersteller in Konkurrenz
zu den Anbietern bisheriger Schnittstellen. Denn um
Musik und Flüge zu buchen, ist nicht zwingend die
Infrastruktur des Autos erforderlich. Stattdessen kann
man auch einfach direkt das Handy nutzen. Damit OEMs Anbieter und Kunden dazu bringen, die Fahrzeuginfrastruktur anstelle ihrer mobilen Endgeräte zu
nutzen, müssen sie einen handfesten Vorteil bieten –
angefangen von einer günstigen Preisgestaltung bis
hin zu interessanten Zusatzangeboten bei der Buchung über die Plattform „Fahrzeug“. Die Bedeutung
des Service-Portfolios eigener und in branchenübergreifenden Partnerschaften entwickelter Funktionen
steigt.
FoD – Schlüssel für die Mobilität von morgen.
Für OEMs heißt dies, sich schnell auf wechselnde
Kundenbedürfnisse und Nachfragen aus dem Markt
einzustellen und darauf adäquat zu reagieren. Die
Time-to-Market muss sich verkürzen und die Hersteller müssen noch näher an ihre Kunden heranrücken,
Feedback einholen und passend darauf reagieren.
Kurzum: Angebot, Qualität, Umfang und Preisgestaltung von FoD werden künftig zum Differenzierungsmerkmal für die Autobauer – und zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor im Kampf um die
Marktführerschaft im Bereich Connected Car.
FoD als Enabler für den digitalen Aftersales.
Das Service- und Teilegeschäft im Aftersales galt über
Jahrzehnte hinweg als Cash Cow der Automobilhersteller. Um diesen bedeutenden Stellenwert zu bewahren, muss sich der Aftersales mehr und mehr auf
das Angebot digitaler Services per FoD spezialisieren,
begleitet durch die Verkürzung von fahrzeugübergreifenden Entwicklungszyklen mittels Software Updates.
Herausforderung für OEMs und Zulieferer.
FoD eröffnen also völlig neue Geschäftsmodelle und
Möglichkeiten zur Umsatzgenerierung. Nicht zuletzt
deshalb gilt das Thema FoD als disruptive Veränderung in der Automobil-Branche, die beginnend von
der Produktion über Sales und Connected-Car-Entwicklung bis hin zum Aftersales alle Bereiche erfasst
und sowohl OEMs als auch Zulieferer vor große
Herausforderungen stellt.
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