Sandra, du gehörst den Top 3 Finalistinnen in der Kategorie Mobility beim DFLA von Global Digital Women und bist auch in der Kategorie Digital Transformation beim WIN-Award des Women‘s IT Network nominiert. Was findest du an dem Themenfeld Mobility & Digitalisierung besonders spannend?
Sandra Walter: Aktuell ist das Zusammenspiel von Mensch und Maschine von großer Bedeutung, das schafft neue Arbeitsfelder, neue Perspektiven und Möglichkeiten. Die Digitalisierung ist allerdings nur ein Werkzeug – der Mensch und die Sinnhaftigkeit bleiben für mich der wichtigste Fokus!
Ich finde es unglaublich spannend im Feld digitaler Transformationen tätig zu sein und hier aktiv mitwirken zu können. In meinem Beruf reflektiere ich gerne: Warum tun wir die Dinge? Was ist die Motivation und Vision dahinter? Erst wenn wir die Menschen hinter unseren Zielgruppen und Kunden verstehen und wissen, wo wir hinwollen, können wir mit Technologien, innovativen Methoden und speziellem Know-how die gewünschten Ziele erreichen und Mehrwert für die Gesellschaft schaffen.
Auch im Themenfeld Mobilität blicken wir in die Zukunft und entwerfen Konzepte über die Fortbewegung von morgen. Welche Fortbewegungsmittel sind umweltfreundlich, schnell, unkompliziert und auch stressfrei. Ein spannendes Projekt – gemeinsam mit der Deutschen Bahn – war eine Vergleichsfahrt von Frankfurt nach Paris: einmal mit dem Zug und einmal mit dem Flugzeug mit unserem smarten hitoe-Shirt. Das hitoe-Shirt misst mit einem Sensor bioelektrische Signale – wie zum Beispiel Herzfrequenz, Puls und Muskelkontraktionen − des Trägers ohne irgendeine Verkabelung. Auf Basis der Daten lassen sich Rückschlüsse auf den körperlichen oder mentalen Zustand der Person schließen.
Wie passt deine Rolle zu den ausgeschriebenen Awards?
Sandra: Ich entwickle mit viel Begeisterung und Sinnhaftigkeit innovative Themen rund um Mobilität – fokussiert als Client Partnerin für den größten Mobilitätsanbieter in Europa. Neben dieser Arbeit an der Zukunft engagiere ich mich intern für Frauen in Führung und New Work. Dabei steht für mich Diversität und Co-Creation im Mittelpunkt – wie auch beim Digital Female Leader Award (DFLA), einer Initiative von Global Digital Women. Hier werden Geschichten und Karrierewege von Frauen in der Digitalwirtschaft sichtbar gemacht und erzählt. Es braucht starke Frauen in der digitalen Transformation und ich bin von Herzen #Mobilitätsgestalterin und #BusinessRockerin – intrinsisch motiviert, die Welt ein kleines bisschen besser zu machen.
Welche Projekte treibst du aktuell in diesem Umfeld voran?
Sandra: Ein super spannendes Projekt ist Indoor-Navigation und Asset-Tracking mit innovativer Technologie für exakte Lokalisierung. Damit haben wir einen großen Meilenstein für die Zukunft erreicht und bringen die Mobilitätsbranche auf ein neues Level. Durch eine exakte Nutzer-Lokalisierung innerhalb von Flughäfen, Bahnhöfen, Einkaufszentren, Messegeländen sowie Werks- und Lagerhallen, ermöglicht Indoor-Navigation oder Asset-Tracking: einfache, schnelle und punktgenaue Positionsbestimmung bei Personen, Waren oder Gegenständen.
Ein weiteres, mir sehr am Herzen liegendes Projekt ist die Co-Creation-Initiative „driversity“. driversity ist eine Netzwerkinitiative der DB für freie, nachhaltige und moderne Mitarbeitermobilität – wir blicken in die Zukunft und überlegen uns, wie das Reisen von morgen aussehen wird. Seit Mitte 2017 arbeiten wir in Design Thinking Workshops in mehreren Teams an unseren Ideen. Mehr als 70 Unternehmen, unterschiedliche Perspektiven, mehrere Rollen und Funktionen, für eine gemeinsame Idee!
Welche deiner Eigenschaften und Werte passen besonders gut zu deinen fachlichen Themen?
Sandra: Als Quereinsteigerin bringe ich vielseitige Erfahrungen und besondere Fähigkeiten mit. Ursprünglich habe ich eine Ausbildung in der Top-Gastronomie mit sehr hohen Ansprüchen an die Servicequalität und die Customer Excellence absolviert. Jeder, der schon einmal in einem 4 oder 5 Sterne Hotel oder Restaurant zu Gast war, weiß, wovon ich spreche: Hier steht der Kunde gänzlich im Mittelpunkt und oft gleicht es einer minutiösen Inszenierung. Unser Credo damals: „Was können wir dem Kunden zusätzlich bieten – mehr als er erwartet?“ Das ist auch heute noch in meinem Handeln verwurzelt und passt gut zu unseren Werten: Clients First, Foresight und Teamwork. Dieser Anspruch stärkt mein Team, er ebnet den Weg, die richtigen Dinge zu tun und durch Fokus die Projekte erfolgreich umzusetzen.
Welchen Tipp möchtest du an junge Frauen zum Karrierestart in der IT weitergeben?
Sandra: Wichtig finde ich vor allem drei Dinge: Frauen sollen mutiger werden, sich selbst treu bleiben und ihr Ding machen.
Ich habe oft gedacht, mich führt jemand beruflich in die nächste Stufe, weil ich meine Arbeit gut mache und dann komme ich an eine bestimmte Position. Aber das war nicht so. Mein Karriereweg war nicht vorgegeben, ich habe mir immer selbst ein Ziel gesetzt und mir dann genommen, was ich wollte. Heute habe ich einen tollen Job als Client Partnerin. Angefangen habe ich an der Rezeption bei NTT DATA, bekam dann eine Assistenzstelle und kurz darauf eine Vorstandsassistenzstelle. Das ist die Kultur bei NTT DATA: Menschen die Möglichkeit zu geben, etwas auszuprobieren, nach dem Motto: du machst einen tollen Job und rückst in das nächste Level.
Wie stehst Du zu den Awards speziell für Frauen?
Sandra: Awards sind wichtige und motivierende Initiativen, denn es gibt immer noch sehr wenig Frauen in Führungspositionen – gerade in der IT-Branche. Ich freue mich, dass wir hier inspirieren können. Bei NTT DATA haben wir eine Initiative, die ich selbst aktiv unterstütze: Women inspire NTT DATA (WiN). Auch bei uns darf der Frauenanteil noch höher sein. In der IT-Branche ist der Frauenanteil generell noch gering – unser Ziel ist es aber, noch mehr Frauen in der IT zu fördern. Mein Thema ist hier insbesondere: Frauen in der Führung zu stärken sowie in ihrer individuellen Situation. Manche Frauen bekommen im Laufe Ihrer Karriereentwicklung Kinder und sollten die Möglichkeit haben, ihren Weg zu gehen und möglichst flexibel hinsichtlich Ort und Zeit zu arbeiten. Denn es sollte kein Ziel sein, sich für Karriere oder Familie zu entscheiden. Wir haben in dieser Richtung schon einiges auf den Weg gebracht, haben aber sicherlich noch einiges vor uns. Inspirierend finde ich persönlich hier auch die Geschichte meiner Kollegin Katrin.
Ich bin dafür, dass Frauen mutiger werden, weiblich bleiben und ihr Ding machen!
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